headerimg
#1

Hoeneß lockt 100-Millionen-Investor

in Neues über den FC Bayern 09.11.2012 08:01
von TomWeltmeister | 561 Beiträge | 259 Punkte

Der Bayern-Präsident glaubt, dass bald ein neuer Anteilseigner einsteigt - und wehrt sich gegen Fan-Kritik an leeren Kurven.

München - Den Moment der Glückseligkeit vermochte Uli Hoeneß ganz genau zu taxieren.
"Mein Gefühlszustand um 21.30 Uhr gestern Abend, besser geht es nichts", sagte der Bayern-Präsident nach dem 6:1-Schützefest gegen den OSC Lille - Halbzeitstand um 21.30 Uhr: 5:0 .
"Der FC Bayern steht da wie eine 1", bilanzierte Hoeneß angesichts der Ausgangslage in Champions League und der Spitzenposition in der Bundesliga.

Wirtschaftlich könnte Bayern bald noch besser dastehen. Auf einem Wirtschaftsforum der "Zeit" kündigt Hoeneß an, dass bald nach Audi und Adidas eine weitere große deutsche Firma große Anteile an seinem Klub kaufen könnte. "Es könnte sein, dass demnächst noch jemand in gleicher Größenordnung hinzukommt. Dann hätten wir die Allianz Arena sofort abbezahlt." Die genannten Firmen halten je neun Prozent, laut Hoeneß geht es um eine Größenordnung von "mehr als 100 Millionen Euro".

Die frohe Kunde kommt eine Woche vor der Jahreshauptversammlung, vor der Bayern auch zwei angestrebte Personalwechsel publik gemacht hat: Die bisherigen Vize-Präsidenten Fritz Scherer und Bernd Rauch beenden ihre Amtszeit, als Nachfolger sollen Finanzchef Karl Hopfner und Verwaltungsbeirats-Mitglied Rudolf Schels die Posten übernehmen.

Doch just in jene Jubelstimmung platzen die Fan-Proteste. Die dürften auch auf der Jahreshauptversammlung am 15. November die Atmosphäre kräftig erhitzen.
Gegen Lille klaffte in der Südkurve, dem Stimmungsherz der Allianz Arena, eine dicke Lücke.
Das Stadion war zwar ausverkauft, doch gut 300 Ultras ließen sich auf ihren Plätzen in den Blöcken 112 und 113 nicht blicken. Sie hatten auch schon beim Spiel gegen Valencia so ihren Unmut gezeigt.

"Wenn die UEFA Vorschriften macht, wie viele Leute da sitzen oder stehen dürfen, dann wird sich der FC Bayern daran halten", verkündete Hoeneß im Mediencenter an der Säbener Straße.
Und der Geschäftsmann Hoeneß legte nach: "Es ist ja geradezu schizophren, wenn man uns vorwirft, keine Karten verkaufen zu wollen. Wir sind ein gewinnorientierter Klub."
Auch deshalb habe sich der Klub dafür eingesetzt, die StadionKapazität auf 71.000 Fans zu erhöhen, seit dem ersten Heimspiel 2012/2013 fasst die Arena also 2000 Zuschauer mehr.

Derweil erklärte Hopfner die Hintergründe des Streits.
"In die Blöcke 112, 113 gehen so und soviel Leute rein, es wurde aber immer wieder Karten geschmuggelt, seitlich übergestiegen, es waren mehr Fans drin als zulässig", berichtete er.
"Wir mussten handeln, es ist auch eine Haftungsfrage. Wenn wir das nicht machen und es passiert etwas, käme der große Aufschrei."
Die Fans wurmten die strengeren Kontrollen und UEFA-Bestimmungen, schließlich wollen möglichst viele von ihnen dort stehen, wo die Fan-Gesänge am lautesten schallen.
Die logische Konsequenz: Zugang in den Block erhält nur, wer auch ein Ticket dafür hat.
Hoeneß machte das Problem deutlich, in den Blöcken seien "bis zu 500 Leute zusätzlich" gewesen.

"Wenn dann was passiert, würde ich gerne die Verantwortlichkeiten beredet sehen. Der Vorstand muss darauf achten, die Regularien der Behörden einzuhalten", stellte Hoeneß fest.
Und Hopfner mühte sich um ein greifbares Beispiel: "Wenn sie auf der Landstraße 100 fahren dürfen, dürfen Sie auch nicht 130 fahren, wenn die Straße frei ist."
Sein Boss ergänzte: "Wenn ein Unfall passiert, sind Sie dran." Hoeneß will das verhindern.

Indes hat sich Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge einer anderen aktuellen Fan-Debatte angenommen.
"Die Innenministerkonferenz hat deutlich gemacht, dass der Fußball dafür zu sorgen hat, dass Rassismus, Gewalt und Pyrotechnik in den Stadien keinen Platz haben", schreibt Rummenigge im Vorwort des Bayern-Magazins vor dem Liga-Spiel gegen Eintracht Frankfurt.
Beim Thema Sicherheit mahnt er die Klubs daher zur Geschlossenheit.
"Wir müssen gemeinsam Lösungen finden, die die Politik zufriedenstellen und die von den Fans respektiert werden. Wir müssen diesen gewaltigen Spagat schaffen", betont er.
Wenn es dem Fußball nicht gelingen werde, "Lösungen zu finden, laufen wir Gefahr, dass die Politik diese Lösungen selbst findet - ohne Einbeziehung von Vereinen, DFL, DFB und Fans. Und diese Maßnahmen würden dramatischer ausfallen als alles, was derzeit fußballintern diskutiert wird."

Rummenigge fürchtet die Abschaffung der Stehplätze sowie personalisierte Tickets.
"Fußballstadion als Hochsicherheitszone, wie am Flughafen! Das kann niemand wollen."
Die Kommission "Sicheres Stadionerlebnis" der Deutschen Fußball- Liga (DFL) berät derzeit Maßnahmen, um die laut Rummenigge "einmalige Fankultur des deutschen Fußballs" zu erhalten. Bisher lehnen viele Klubs den geplanten Maßnahmenkatalog aber ab.


nach oben springen


Ähnliche Themen Antworten/Neu Letzter Beitrag⁄Zugriffe
Mega-Deal für Rekordmeister
Erstellt im Forum Neues über den FC Bayern von Tom
0 12.02.2014 07:58
von Tom • Zugriffe: 665

Besucher
0 Mitglieder und 9 Gäste sind Online

Besucherzähler
Heute waren 132 Gäste , gestern 57 Gäste online

Forum Statistiken
Das Forum hat 431 Themen und 2292 Beiträge.

Heute waren 0 Mitglieder Online:


Besucherrekord: 227 Benutzer (25.02.2025 11:05).



Xobor Forum Software von Xobor