Dieser Sieg war Sebastian Vettel einfach nur peinlich. Mit einem hochriskanten Überholmanöver entriss der Formel-1-Weltmeister seinem Teamkollegen Mark Webber kurz vor Schluss noch den Erfolg beim Grand Prix von Malaysia und musste danach kleinlaut Abbitte leisten. "Ich habe einen großen Fehler gemacht", meinte der Heppenheimer nach seinem 27. Grand-Prix-Erfolg. Vettel schnappte sich in der 46. Runde kurz nach der Boxen-Ausfahrt von Webber zwar die Führung, drängte den schließlich zweitplatzierten Australier jedoch gefährlich ab.

"Es war ein sehr enges Rennen. Es gab nicht viel Platz zwischen uns, es war ein enger Kampf", sagte der der dreimalige Champion und entschuldigte sich nach seinem ersten Saisonsieg bei Webber.
Teamchef Christian Horner kritisierte die Aktion von Vettel: "Seb hat sein Interesse über das des Teams gestellt. Es ist sein unbedingter Wunsch gewesen, zu gewinnen. Aber manchmal ist der Wunsch des Fahrers ein anderer als der des Teams, nämlich die maximale Anzahl an Punkten zu gewinnen. Das werden wir sicher noch diskutieren."
Webber reagierte nach dem verpassten Sieg schmallippig. "Am Ende hat Seb heute seine eigenen Entscheidungen getroffen", sagte der Australier und würdigte den 25-Jährigen Teamkollegen nach dem Fight zunächst keines Blickes. Einen Seitenhieb verteilte er dabei auch gegen seine Teamchefs, die seiner Meinung nach "wie immer die schützende Hand" über den Weltmeister halten würden.
Webber hatte die Führung von Vettel schon früh nach dessen erstem Boxenstopp übernommen und lange souverän verteidigt. Vettel reihte sich zunächst dahinter ein, der Eklat deutete sich in den Funksprüchen des Teams jedoch an.
Spätestens zur Halbzeit des Grand Prix' wurde es Vettel hinter Webber nämlich zu bunt. "Mark ist zu langsam, aus dem Weg", zischte der Weltmeister via Funk. Renningenieur Guillaume Rocquelin mahnte Vettel zur Geduld.
Dann schlug seine Stunde. In der 46. Runde schnappte sich Vettel von Webber kurz nach der Boxen-Ausfahrt die Führung. Ein knappes Manöver. "Das ist töricht", kommentierte Red-Bull-Teamchef Christian Horner die Aktion über Funk.
Vettel bezeichnete sich nach dem Rennen selber als "schwarzes Schaf" und bereute sein aggressives Verhalten auf der Strecke: "Ich habe einen großen Fehler gemacht. Ich hätte meine Position halten müssen. Ich will bei der Wahrheit bleiben und mich bei Mark entschuldigen."
Schämen wollte sich Vettel für seinen Sieg trotz seiner Missachtung der Teamanordnung nicht. Lediglich die Leistung seines Kollegen hob er anerkennend hervor: "Es tut mir nicht leid, dass ich gewonnen habe. Aber Mark ist auch ein starkes Rennen gefahren.
Quelle: T-Online.de